Intensivmediziner dringt auf Ausgangssperren

today14 April 2021 307 1

Hintergrund
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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Intensivmediziner Uwe Janssens drängt die Politik dazu, zeitnah neue Maßnahmen zu Kontaktbeschränkungen umzusetzen. Schließlich gebe es überfüllte Intensivstationen und eine Zunahme von Sterbefällen, sagte er am Mittwoch dem Fernsehsender Phoenix. “Das sollte den Politikern sagen: Wir haben fünf nach zwölf, ihr müsst jetzt handeln, es muss jetzt eine Strategie verfolgt werden, die bundesweit einheitlich gilt. Bislang laufen wir den Dingen hinterher”, so der frühere Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin., Wären die bereits vor Wochen von der Politik beschlossenen Maßnahmen flächendeckend umgesetzt worden, hätte man die aktuelle Pandemie-Entwicklung abschwächen können. “Die aktuellen Diskussionen zeigen, dass die deutschen Politiker noch nicht verstanden haben, was ihre Aufgabe ist, nämlich die Bürger zu schützen”, so Janssens. Notwendig sei ein durchgehender, harter Lockdown, um die Infektionszahlen zu verringern. Portugal und Irland hätten gezeigt, dass dies möglich sei. Dazu gehörten auch weitere Beschränkungen der Bürger. Wissenschaftliche Studien machten deutlich, “dass die von vielen kritisierten Ausgangssperren einen Effekt auf den sogenannten R-Wert haben und ihn um etwa zwölf Prozent senken können”, sagte der Intensivmediziner. Notwendig sei es, der Bevölkerung klar zu machen, dass alle aufgerufen seien, bei der Bekämpfung der Pandemie mitzumachen. “Diesen positiven Appell vermisse ich bei der Politik. Die Mitarbeit der Bevölkerung ist essentiell.” Er sah im Gegensatz zu Berufskollegen jedoch keinen Hinweis dafür, dass die Lage auf den deutschen Intensivstationen zeitnah außer Kontrolle gerate und eine Triage notwendig würde. “Da sind wir durch ein hervorragendes Gesundheitssystem in der Lage, das abzuwenden. Wir werden es aushalten, aber da wird viel Schweiß bei fließen”, so Janssens., Foto: Corona-Hinweis, über dts Nachrichtenagentur

Geschrieben von: Radio Osnabrück Redaktion

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